Über diesen Blog
Haben die einzelnen Module von modularen Synthesizern ein Eigen- oder gar ein Innenleben? Im Spiel mit diesen wunderbaren Instrumenten können solche Gedanke mitunter aufkommen. Darüber geht es in diesem Blog. Die Module liegen auf der Couch. Wir hören zu, wie sie über die Welt und uns nachdenken.

«Ein wenig Chaos muss nicht zwingend schlecht sein», so das Fazit von Ryan Gaston. Er präsentiert das Modul 6.12 zum Thema Chaos und Kybernetik in der modularen Synthese im Online Kurs Learning Sound and Synthesis von Sarah Belle Reid. Mit diesen Techniken, auf wir in eigenen Blogbeiträgen noch zurückkommen, könnten modulare Synthesizer vom Werkzeug zu einem quasi-autonomen System mit Eigenleben werden.
Eigenleben
Doch haben nicht auch die einzelnen Module, aus denen die Systeme bestehen, ein Eigenleben, vielleicht gar eine Seele? Eine schräge Feststellung, ausser in Situationen, wo diese Module unerwartet oder gar nicht funktionieren. Doch können die Module mit wechselnden Stromspannungen so viel bewirken. Wie sie das tun, ist faszinierend und regt an, Vergleiche mit dem Verhalten der Menschen anzustellen.
Wie ein Filter Obertöne aus einem interessanten Klanggebilde und am Ende gar den ganzen Klang unterdrückt, ist nicht völlig unähnlich, wie Gespräche eingeschränkt oder unterdrückt werden. Ganz zu schweigen von der Resonanz, die sich am Schnittpunkt, dem Cutoff, mit beinahe schmerzenden Tönen bemerkbar macht.
Solche Betrachtungen sind das Konzept der folgenden Texte. Dass dabei nebenbei auch die Funktionen der Module erklärt werden, geschieht lediglich darum, dass Sie liebe Leserinnen und Leser den Ausgangspunkt der Betrachtungen erkennen.
Diese Gedankenblitze hatte ich im Spiel mit dem modularen Synthesizer wenn ich mich über Stunden mit nur einem einzigen Modul beschäftigte, um alle von den Entwicklern gewollten oder auch nicht beabsichtigten Möglichkeiten auszuloten. Falls dies Ihr Interesse an modularen Synthesizern weckt, freut mich das. Es ist aber nicht der Zweck. Und auf gar keinen Fall soll die Betrachtungen als Tutorial verstanden werden. Dafür gibt es berufenere Autorinnen und Autoren. Ausserdem ermöglicht es mir ein gewisses Mass an Chaos, was bei einer Handlungsanleitung unerwünscht wäre.