Oneiroi
Oneiroi, lasst mich doch endlich in Frieden mit euren Albträumen! Tief durchschlafen möchte ich, um wach zu sein, wenn ich mit dem Modul, das euren Namen trägt, nach Klängen forsche, um damit unheimliche und wilde Geschichten zu erzählen.
Aufgeklärte Menschen haben den Himmel mit dem zugehörigen Personal längst hochgeklappt. Dazu gehören auch die Oneiroi, die in der griechischen Götterwelt als geflügelte, dunkle Kreaturen die Menschen im Schlaf mit schönen Träumen bedienen oder Albträumen plagen. Heute wissen wir, Oneiroi sind ein Sinnbild der Mitteilungen des Unterbewusstseins. Umso mehr freut einen das Versprechen der Jungs von Befaco, ihr Modul ermögliche es, die Botschaften der Oneiroi auch im Wachzustand zu empfangen.
Träume deuten
Also baue ich das Oneiroi in mein Rack ein. Es nimmt viel Platz in Anspruch (30 HP). Freilich, drei Oszillatoren, vier Effekte, ein Looper und ein Randomizer in einem Gerät vereint bilden auch ein starkes Team. Nicht verwunderlich, dass Befaco nun das Gerät auch eingebaut in einem Gehäuse als eigenständigen «experimentellen Drone-Synthesizer und Audioprozessor» anbietet.
Tatsächlich, das Modul hat so viele Fähigkeiten und ein Eigenleben mit unvorhersehbaren Aktionen und Effekten, dass es schon besser ist, wach zu sein. Oneiroi wurde für Ambient-Pads und Drone-ähnliche Klanglandschaften entwickelt, schreibt Befaco im Manual. Das ist nicht zu viel versprochen.
Es lohnt sich auf jeden Fall, das Manual zu studieren, viel zu experimentieren und zu üben, will man die vielen Tools des Werkzeugkoffers eigenständig und mit Absicht nutzen. Auf diese Weise habe ich auch gelernt, wo Vorsicht erforderlich ist, um bei einem Live-Auftritt nicht plötzlich von der Eigendynamik überrascht zu werden. Die ganz schlimmen Träume möchte man ja nicht unbedingt allen auf die Nase binden.